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Blutegel-Therapie

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Therapie

Die Vorteile der Blutegeltherapie sind

Entzündungshemmend, schmerzlindernd, entwässernd, antiseptisch, stimuliert das Nervenwachstum, aktiviert das Immunsystem und die Blutbildung, fördert die Durchblutung und vermindert venöse Stauungen.

Die Therapien werden je nach dem was man behandelt in Abständen von wenigen Tagen bis mehreren Wochen wiederholt. Anfänglich sind die Intervalle eher kurz und mit der Zeit werden sie immer länger. Unterscheiden tun sich die Behandlungsintervalle vor allem zwischen Akuten und Chronischen Erkrankungen. Bei akuten Erkrankungen sieht man in der Regel auch eine schnelle Verbesserung wo man bei Chronischen Erkrankungen sich ein bisschen länger gedulden muss.

Indikationen

Wann wird Blutegel-Therapie angewendet

  • Rheuma, Arthrose, Arthritis, HD, ED
  • Bandscheibenvorfall (möglichst früher Zeitpunkt), Diskopathie (Dackellähme)
  • Spondylose
  • Cauda equina
  • Blutergüsse, Quetschungen, Prellungen, Hämatome
  • Bei Frakturen (nach ärztlicher Versorgung) zur Abschwellung und Schmerzlinderung
  • Muskelfaserrisse
  • Nervenentzündungen, Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündung)
  • Kreuzbandverletzungen
  • Abszesse und Furunkel, schlecht heilende Wunden
  • OP-Nachsorge zur besseren Wundheilung
  • Hornhautverletzung
  • Blutohr
  • Alte Narben
  • Sommerekzeme, Ekzeme, Leckekzem
  • Zahnfleischabszess
  • Piephacke
  • Gelenkgallen
  • Mastitis (entzündung der Gesäugeleiste)
  • Hufrehe / Klauenrehe, Mauke
  • Hufrollenerkrankungen
  • Kreuzschlag
  • Phlegmone
  • Spat

Der Speichel (Saliva)

Das Geheimnis des Erfolges der Behandlung liegt im Speichelsekret des Blutegels, welches mehr als 30 Substanzen mit heilsamer Wirkung enthält.

Bis jetzt bekannte Wirkstoffe:

  • Hirudin (der bekannteste Wirkstoff des Blutegels.)
  • Calin
  • Hyaluronidase
  • Egline A, B, C
  • Bdelline, Apyrase, Kollagenase, Prostaglandine
  • Destabilase, Piyavit

Weitere Substanzen:

Sind zum Teil zwar schon chemisch entschlüsselt, ihre Wirkungsweisen sind allerdings noch weitgehend unerforscht.

Wie wirken diese Wirkstoffe:

Gerinnungshemmend, Antibiotische Wirkung, Gefäßerweiternd, Entzündungshemmend,

Der Biss

Hat der Egel eine passende Stelle gefunden, setzt er den Kopf senkrecht auf die Haut auf, dabei verbreitert sich der Saugnapf. Nach dem Ansetzen „sägt“ der Blutegel die Haut in der Form eines Mercedes-Sterns auf. Schon während des Bisses wird die „Saliva“, der Blutegelspeichel, durch die interdentalen Öffnungen in die Wunde injiziert. Durch die Sägebewegungen der Zähne wird das Blutegelsekret sehr effektiv in immer tiefere Hautschichten eingebracht. Auch während des Saugvorgangs wird immer wieder Sekret in die Wunde abgegeben. Der Saugvorgang kann zwischen 30 Minuten bis zweieinhalb Stunden andauern, bis der Egel satt ist und los lässt.

Nachblutung

Die Nachblutung gehört mit zur Blutegeltherapie und ist wichtig. Durch die herabgesetzte Blutgerinnung können die Bissstellen noch bis zu 24 Stunden nachbluten. In dieser Zeit wird noch einmal mindestens so viel Blut verloren wie während der Saugphase. Insgesamt beträgt so ein Blutverlust ca. 20-30 ml je Egelbiss. Nach 20 Stunden fängt die Wunde an zu verkrusten. Die Durchblutung in der Wundumgebung ist noch bis zu drei Tagen erhöht. Dadurch wird zwar der manchmal unangenehme Juckreiz ausgelöst, aber auch die Phase der Nachwirkung durch verbesserte Zellernährung und –entgiftung verlängert.